Corona-Pandemie, das ist eigentlich bis heute das meistbenutzte Wort. Schon kurz nach Jahresbeginn wurde der Lockdown von der Regierung angeordnet. Alles musste schließen, Theater, Gasthäuser, Geschäfte. Schließen musste auch das Begegnungszentrum.
Unsere Sprachkurse gingen zum Distanzunterricht über. Diesen haben die Lehrerinnen und Kursteilnehmer schon im vorigen Jahr ausprobiert. Das Einzige, was wir ohne Unterbrechung durchführen konnten, waren unsere deutschen Messen – und das, obwohl die großen Troppauer Kirchen auch geschlossen waren. Die Zahl der Anwesenden bei den deutschen Messen hat nämlich die bewilligten 10% der Kapazität der Kirche nicht überschritten.
Eine Milderung der Verbote kam erst im Juni. Und diese haben wir genutzt, um uns nach der langen und schweren Zeit wieder miteinander zu treffen. Durch die Verbote konnten wir uns weder zum Fasching noch zum Muttertag miteinander treffen. Und dazu gab es hier die gesetzliche Notwendigkeit, mindestens einmal im Jahr eine Vollversammlung des Vereines durchzuführen, den Jahresbericht zu besprechen und diesen spätestens bis Ende des Halbjahres dem Registergericht zuzusenden.
Am Donnerstag, dem 24. Juni, trafen wir uns im Saal des Marianums, um alles, was wegen der Pandemie nicht stattfinden konnte, nachzuholen. Das Treffen begann mit der Jahresversammlung.
Die Jahresversammlung eröffnete der Vereinsvorsitzende. Nach der Feststellung der Beschlussfähigkeit wurden der Leiter der Versammlung, Ing. Korbel, und die Beschlusskommission, Ing. Richard Neugebauer, Herr Radovan Kučeřík und Herr Voíjtěch Hanslik gewählt.
Nach dieser gesetzlich vorgeschriebenen Prozedur wurden gemäß der Tagesordnung die Berichte vorgetragen: Der Bericht über die Tätigkeit des Vereines vom Vereinsvorsitzenden Ing. Korbel, der Kassenbericht des Vereines, vorgetragen von der Schatzmeisterin Ing. Švábová, und der Bericht der Kontrollkommission, vorgetragen von deren Vorsitzender, Frau Dolejšová.
Weil es bei der folgenden Aussprache zu den vorgetragenen Berichten keine Wortmeldungen gab, konnte in der Tagesordnung übergegangen werden zu den weiteren Punkten und dem Tätigkeitsplan. Vorgetragen hat diesen der Vorsitzende Ing. Korbel. Am Anfang hat er darauf aufmerksam gemacht, dass es in der sehr schwierigen Situation wegen der Corona-Pandemie ebenfalls sehr schwierig ist, etwas zu planen. Außerdem wurden dem Verein einige unserer Projekte nicht genehmigt und einige gekürzt. Gestrichen wurden uns Pilger- und Studienreisen und Projekte für Jugendliche. Und gekürzt wurden die Heimattreffen und das Seminar, wobei für diese beiden Projekte nur 150 Tausend Kronen zur Verfügung stehen. Nur zum Vergleich: Das Seminar im Jahre 2020 kam auf 180 Tausend Kronen. In Oktober soll das Große Kulturtreffen der deutschen Minderheit in Prag stattfinden. Diesem wird die Konferenz über die deutsche Minderheit vorangehen, die im vorigen Jahr aus den bekannten Gründen nicht stattfinden konnte. Für dieses Jahr haben wir vor, mit einem Bus nach Prag zu fahren. Und das schon am Freitagmorgen, damit auch diejenigen unserer Mitglieder, die an der Konferenz teilnehmen wollen, bereits zu ihrem Beginn eintreffen. Die anderen hätten dann einen Tag für ihre Interessen zur Verfügung. Am Samstag möchten wir alle an dem großen Kulturtreffen teilnehmen. Am Sonntag möchten wir uns an der Messe teilnehmen, die das Kulturtreffen abschließt, und danach nach Hause fahren. Als Teilnehmerbeitrag möchten wir nur das verlangen, was die Landesversammlung von jedem Teilnehmer verlangt: 200 Kč für die Übernachtung von Samstag auf Sonntag, 50 Kč als Eintritt zum Kulturtreffen. Darüber hinaus möchten wir nur 50 Kronen als Zuschuss zu den Übernachtungskosten von Freitag auf Samstag verlangen, welche die Landesversammlung nicht zahlt.
Von der Jahresversammlung lesen Sie auch das Protokoll und die Beschlüsse in dieser Folge.
Nach der Abstimmung der Jahresversammlung über die Beschlüsse und ihrer Beendigung durch ihren Vorsitzenden folgte der angenehmere Teil des Treffens, das Muttertagstreffen. Dazu begrüßte der Vereinsvorsitzende alle anwesenden Mütter und Großmütter sowie alle Frauen und gab das Wort ab für eine kleine kulturelle Einlage. Aus diesem Anlass haben sich zwei Schülerinnen und Herr Jan Langer vorgestellt. Der Vorsitzende und die Geschäftsführerin haben jeder anwesenden Frau persönlich gratuliert und eine Blumentopf mit Blume übergeben.
Auch mit dieser Festlichkeit war das Programm des Treffens noch nicht ausgeschöpft. Zweimal im Jahr lädt der Verein alle seine Mitglieder, welche in dem Halbjahr ihren runden oder halbrunden Geburtstag feiern, zu einem Treffen ein, um ihnen zu ihrem Jubiläum zu gratulieren und mit einem Gläschen Wein anzustoßen. Und weil wegen der Pandemie-Beschränkungen jedes weitere Treffen in Frage steht, musste auch diese Tradition fortgesetzt werden.
Und mit dem Treffen der Jubilare endete das Zusammensein der Mitglieder des Schlesisch-Deutschen Vereins Troppau.
Es war das erste in diesem Jahr, welches aber eigentlich drei Heimattreffen in sich vereinigt hat. Hoffentlich wird sich in der zweiten Hälfte des Jahres die Situation so weit bessern, dass weitere Treffen in diesem Jahr noch möglich werden. Und mit dem Treffen der Jubilare endete das Zusammensein der Mitglieder des Schlesisch-Deutschen Vereins Troppau.