Liebe Leserinnen und Leser der Troppauer Nachrichten, – und wieder liegen die Feiertage hinter uns. Die höchsten Feiertage jeden Jahres. Auch weil es kaum jemanden gibt, der diese Feiertage nicht feiern würde. Wir haben ihnen viel Vorbereitung gewidmet, besonders unsere Frauen, und sie gingen so schnell vorbei.
Und wieder müssen wir uns an den Jahreswechsel gewöhnen. Statt der 2 steht am Ende der Jahreszahl eine 3. Das einzige, was die Feiertagsfreude trübt, ist, dass sich die letzte Ziffer unserer Jahreszahl geändert hat und wir somit wieder ein Jahr älter sind. Und das erinnert mich persönlich daran, dass die Jahreszahl eine ungerade Zahl ist und ich mich erneut einer ärztlichen Untersuchung unterziehen muss, um das Auto weiter fahren zu dürfen.
Der Beginn des neuen Jahres regt direkt dazu an, auf das vergangene Jahr zurückzublicken. Ich werde verständlicherweise nicht auf den Krieg in der Ukraine eingehen, so grausam er auch ist. Wie jeder Krieg betrifft er die einfachen Menschen. Entweder indem er Väter und Söhne aus den Familien raubt oder ihre Häuser zerstört und die Menschen zwingt, ihre Heimat zu verlassen. Ich werde mich nicht einmal mit der Energie- und Kostenkrise befassen. Wir alle müssen damit umgehen. Ich werde mich mit Erfolgen oder Misserfolgen in unserem Schlesisch-Deutschen Verein Troppau befassen.
Das Jahr 2022 war auch für unseren Verein kein einfaches. Der Deutsche Bundestag hat die Verabschiedung seines Haushalts verschoben, was bedeutete, dass uns im Wesentlichen bis Mitte des Jahres, nach deutschem Recht, nicht einmal Zuschüsse gewährt werden konnten. Es war kein Geld da, wir konnten nicht einmal Events realisieren. Wir haben auch unser Bildungsseminar zum Thema Schulden durchgeführt. Und die Sprachkurse mussten wir im ersten Halbjahr sogar ganz einstellen.
Aber was haben wir letztes Jahr gemacht? Wir haben alles erreicht, was wir geplant haben. Wir haben uns vier Mal beim Heimattreffen getroffen, bei der jährlichen Mitgliederversammlung haben wir 3 Delegierte in die Landesversammlung der Deutschen Vereine gewählt (einer davon, Ing. Neugebauer, wurde 2. Vizepräsident), wir haben uns zweimal mit Jubilaren getroffen. Das Nikolaustreffen mit Jugendlichen war sehr erfolgreich. Obwohl die Sprachkurse im ersten Halbjahr abgesagt werden mussten, wurden sie nach den Ferien wieder aufgenommen. Hl. Messen in deutscher Sprache wurden auch das ganze Jahr über abgehalten. Wir organisierten unser traditionelles Bildungsseminar im Altvatergebirge, und wir organisierten auch eine dreitägige Reise nach Prag zum Großen Kulturtreffen der deutschen Minderheit und organisierten auch einen Wochenend-Intensivsprachkurs.
Wir stehen am Anfang eines neuen Jahres, also liegen neue Aufgaben und Herausforderungen vor uns. Unsere Hauptaufgabe ist die deutsche Sprache und deutsche Kultur. Und dem wird im Grunde unsere gesamte Tätigkeit untergeordnet. Daher suchen wir weiter nach neuen geeigneten Räumen. Wir hoffen, dass, wenn wir welche finden, sich der Besuch unseres Tagungszentrums erhöht. Auch wenn dem in jedem Fall ein Umzug vorausgehen würde. Und diese Vorstellung ist einfach furchtbar.
Liebe Leserinnen und Leser, wir werden unsere Aktivitäten wie jedes Jahr auf der Jahresversammlung ausführlich evaluieren. Dort stehen dieses Jahr Wahlen bevor. Neue Organe unseres Vereins werden gewählt. Es ist notwendig, nachzudenken und Ihnen engagierte und fähige Mitglieder vorzuschlagen. Jetzt ist die höchste Zeit dafür.
Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen, eigentlich uns allen, vor allem Gesundheit, aber auch Erfolg bei allem, was Sie tun. Darunter eine gute Auswahl an Kandidaten für die folgende Tätigkeitsperiode des Vereins.
Euer Vereinsvorsitzender Ing. Hans D. Korbel