Essen gehört zu den alltäglichen Bedürfnissen des Menschen, ob nun süß, salzig oder als Kombination verschiedener Geschmacksrichtungen. Jede Mahlzeit ist jedoch anders und jedes Land hat seine spezifischen Leckereien. Die Private Handelsakademie in Troppau (Opava) veranstaltete zu diesem Thema am 21. März einen Wettbewerb.
Dabei ging es um kulinarische Spezialitäten und interessante Gastro-Reiseziele in Deutschland. Die Teilnehmer konnten sich die von ihnen vorgestellten Bundesländer und Speisen frei aussuchen. In Präsentationen zeigten die Schüler, die aus verschiedenen Schulen der mährisch-schlesischen Region angereist waren, die einzelnen Schritte der Zubereitung. Einige hatten sogar die Spezialitäten vorbereitet und mitgebracht.
Die Idee für diese Troppauer Tafel-Tour hatten die Lehrerinnen Ellen Švábová und Pavla Janků. Als Veranstalter konnte neben der Privaten Handelsakademie auch der Schlesisch-Deutsche Verein Troppau gewonnen werden. Die Wettbewerbsteilnehmer kamen aus Troppau, Walachisch Meseritsch (Valašské Meziříčí) und Friedeck-Mistek (Frýdek-Místek). Preise für die besten Beiträge stellte der Schlesisch-Deutsche Verein zur Verfügung.
Kulinarische Rundreise
Ob die kulinarischen Wettbewerber nun Spritzkuchen, Brezeln, Torten, Sauerbraten, Apfelkuchen oder andere Spezialitäten behandelten – alle Beiträge wurden sehr positiv gewertet. Die Jury sah insgesamt dreizehn Beiträge in unterschiedlicher Form, entweder mit Bildern und Texten, oder gar mit Videos. Die Darstellung der Zubereitung der Speisen kam bei den Juroren besonders gut an. Obwohl einige der Gerichte von den Teilnehmern zum ersten Mal hergestellt wurden, gingen sie sehr mutig ans Werk und hatten keine Angst vor Experimenten. Etwas Hilfestellung der Mütter hielt aber auch die Experimentierfreudigsten auf Kurs.
Die erfahrenen Deutschschülerinnen vom František Palacký Gymnasium in Walachisch Meseritsch hatten für die Jury Brezeln vorbereitet. Diese hatten sie zum ersten Mal gebacken, gaben aber freimütig zu, dass das Knoten der Brezeln durchaus Spaß machen kann. Das Backen und der Wettbewerb hinterließen bei ihnen einen sehr positiven Eindruck. Für ihre Brezeln erhielten sie den verdienten ersten Platz.
Die Schülerinnen des Schlesischen Gymnasiums in Troppau hatten eine Torte mitgebracht, die ihnen schließlich den zweiten Platz einbrachte. Mit Nürnberger Lebkuchen kam ein weiteres Bäckerduo vom František Palacký Gymnasium auf den dritten Rang. Die Schülerinnen waren zwar nervös, besonders, weil auch sie sich das erste Mal an ihre Spezialität herangetraut hatten und dabei gleichzeitig ihre Deutschkenntnisse vertieften, aber am Ende ging auch hier alles gut aus.
Rundum zufrieden
Am Wettbewerb nahmen natürlich auch Schüler der gastgebenden Schule teil. Jan Sýkora und Sandra Rzehaczková hatten eine Brühe, Tiroler Knödel und bayerischen Rostbraten vorbereitet. Die Zubereitung ihrer Spezialitäten hatten sie gefilmt. Obwohl sie mit ihrer Präsentation nicht auf dem Siegertreppchen landeten, hat ihnen der Wettbewerb gefallen. „Ich koche gern, also haben wir das einfach ausprobiert. Es war eine interessante Erfahrung und das Essen hat uns auch geschmeckt“, sagte Jan.
Die Jury, die aus dem Vorsitzenden des Schlesisch-Deutschen Vereins, Hans D. Korbel, und den Lehrerinnen Ellen Švábová und Pavla Janků bestand, fand lobende Worte für den Wettbewerb und die Teilnehmer. Die Vielfalt der Ideen und auch die Präsentationen selbst fanden großen Anklang, ebenso wie der Mut der Schüler, die ihre Koch- und Backprojekte vor einem Publikum auf Deutsch vorstellen mussten. Aber auch den Schülern hat der Wettbewerb sehr gefallen und so hoffen alle auf ein Wiedersehen im nächsten Schuljahr.
Kateřina Jurásková und Pavla Janků
Überestzung: Tomáš Randýsek – LandesEcho