Liebe Leserinnen und Leser der Troppauer Nachrichten,
ob wir es glauben wollen oder nicht, es ist wirklich so. Die Hälfte des Jahres 2019 ist schon vorbei. Es sind hier wieder Ferien mit der obligaten Saure-Gurken-Zeit. Dafür waren die letzten zwei Monate des ersten Halbjahres im Verein voll von Aktivitäten. Begonnen hat es mit dem Konzert der Chansonsängerin Renata Drössler. Es war das letzte Konzert der Konzertreihe, welche die Landesversammlung der deutschen Vereine zur Erinnerung an das 100jährige Bestehen der Tschechoslowakei vorbereitet hat. Die Erinnerung bestand darin, dass die Sängerin ihre Chansons nicht nur tschechisch oder deutsch, sondern in fast allen Sprachen, die in der neuen Tschechoslowakei gebraucht wurden, gesungen hat. Der Verein hat das Konzert auch zur Feier des Muttertages genutzt. Er machte seinen Mitgliedern ein großzügiges Angebot, übernahm die Hälfte des Eintrittspreises und bot nach dem Konzert zur Feier des Muttertages ein Buffet an. Trotzdem war das Interesse unserer Mitglieder nicht sehr hoch. Trotzdem war der große Saal des ehemaligen Deutschen Gesellenhauses nicht leer. Leider erfüllte sich aber nicht, was die Landesversammlung erhofft hatte, denn von den übrigen Vereinen kamen nur die Hultschiner. Diejenigen, die das Angebot nicht wahrgenommen haben, können es nur bedauern. Es waren wirklich ein schönes Konzert und danach eine schöne Feier.
Gleich am nächsten Tag, also am 17. Mai, begann in unserem Begegnungszentrum ein zweitägiger Medienworkshop. Organisiert wurde er zwar von der Zeitung der deutschen Minderheit in der Tschechischen Republik, vom LandesEcho und der Ifa, aber auch uns als Gastgebern gab er zu tun. Und das nicht nur mit dem Service für die Teilnehmer, denn diese wollten auch die gastgebende Stadt kennenlernen.
Am letzten Maitag trafen sich im Begegnungszentrum die Jubilare der ersten Jahreshälfte. Es war, wie auch sonst immer, ein sehr schöner Nachmittag. Trotzdem aber kann ich nicht ganz zufrieden sein. Nicht alle Mitglieder, die in der ersten Hälfte des Jahres ihren runden, halbrunden oder über 70. Geburtstag feierten, haben die Einladung wahrgenommen und kamen. Und das ist sicher schade. Es ist doch eine von wenigen Möglichkeiten, sich miteinander zu treffen und sich gemeinsam zu unterhalten. Bei diesen Treffen ist immer eine gemütliche Atmosphäre. Und die soll man auch nutzen. Hinzu kommt, dass die Vorbereitung des Treffens Mühe, aber auch Geld kostet, welches so verloren geht. Interessant dabei ist, dass diejenigen, denen das Gehen nicht mehr leicht fällt, kommen. Aber diejenigen, die noch keine großen Probleme mit den Stiegen haben, kommen nicht.
Anfang Juni, vom 7. bis 9. Juni fand der 70. Sudetendeutsche Tag statt. Diesmal war es Regensburg, wo sich die Sudetendeutschen trafen. Wie es die letzten Jahre schon üblich ist, gab es auch diesmal mit der Zahl der Teilnehmer von einzelnen Vereinen einige Probleme. Vom Innenministerium waren nur 100 Plätze bestätigt worden. Bei 24 Vereinen sind das 4 Plätze für jeden Verein. Unser Verein hat aber 16 Plätze verlangt. Zuletzt wurden diese auch bestätigt. Da Regensburg am nächsten von allen Städten liegt, wo bisher der Sudetendeutsche Tag stattgefunden hat, haben wir uns entschlossen, einen Bus zu organisieren und auch den Nachbarvereinen Plätze anzubieten. Damit wir aber nicht nur hin und wieder zurück fahren, haben wir die Reise mit einer Pilgerfahrt zum heiligen Johann von Nepomuk verbunden. Er ist doch ein gemeinsamer Heiliger für Tschechen und Deutsche. Unser Angebot haben Havirov und Bolatitz wahrgenommen. Bolatitz hat aber in der Zeit der Vorbereitung seine Interessensbekundung zurückgezogen. Einen Bericht darüber können Sie an anderer Stelle lesen.
Am 20. Juni fand die Jahresversammlung des Vereines statt. Dem Gesetz, aber auch der Satzung des Vereines nach muss mindestens einmal im Jahr eine Vollversammlung jedes Vereines stattfinden. Das Protokoll des Jahresversammlung können Sie an anderer Stelle dieses Heftes lesen.
Die letzte Veranstaltung des ersten Halbjahres war die Jugendaktion. Unsere Jugendlichen, die Enkelkinder unserer Mitglieder, führten wir ins Eisenbahnmuseum nach Ostrau. Das Museum ist sehr interessant für Besucher jeder Altersgruppe. Trotzdem war das Interesse nicht so hoch, wie wir es uns vorgestellt haben.
Jetzt aber etwas über die Zukunft. In den nächsten zwei Monaten sind Schulferien. Das bedeutet auch weniger Betrieb im Begegnungszentrum. Geöffnet wird es, wie auch in den vorigen Jahren, nur am Donnerstag sein, und das erst ab 14:30 Uhr. Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, nach Absprache auch zu anderer Zeit das BGZ zu besuchen. Ab September gehen wir dann wieder in den normalen Rhythmus über. Und was die weitere Tätigkeit des Vereins angeht, bereiten wir für September die Pilgerfahrt zur Wallfahrt der drei Nationen nach Mariahilf am 21. September vor, und auch ein Bildungsseminar. Hier ist der Termin, leider, noch nicht festgelegt.
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Vereinsmitglieder, ich wünsche euch allen eine schöne und sonnige Ferienzeit im Kreise eurer Liebsten und hoffe, dass wir uns alle nach den Ferien wiedertreffen. Wenn nicht auf anderem Wege, dann auf den Seiten unseres Mitteilungsblattes Troppauer Nachrichten.
Euer Vereinsvorsitzender Ing. Hans D. Korbel